Was passiert mit dem Butterberg?

Gutachtenflut zur Butterberg-Bebauung: sollen Politik und Öffentlichkeit überrumpelt werden?

In seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 22. August, hat sich der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung des Sankt Augustiner Stadtrates über die Fortsetzung des Bebauungsplanverfahrens für die geplante Bebauung des Butterberg-Areals
beraten.

Endlich legt die Stadtverwaltung der Politik die Wichtigen und lange erwarteten Gutachten über die vorhandene Artenvielfalt, die Veränderung der Landschaft und auch die zu erwartenden mikroklimatischen Veränderungen vor, um damit die vom Ausschuss auferlegten Hausaufgaben zu erfüllen – zumindest soll es so wirken, so der Eindruck der Initiative für die schonende und naturnahe Bebauung des Butterbergs und sieht Anlass zur Kritik:

1.     Obwohl die insgesamt mehrere hundert Seiten umfassenden Gutachten und Fachberichte dem Datum nach bereits seit Monaten vorliegen, erhalten Politik und Öffentlichkeit die Informationsflut keine 14 Tage vor der Sitzung zur Lektüre und für Rückfragen.

2.     Aus Sicht der Initiative sind die Untersuchungen zum Artenschutz Stufe 1 und 2 zum Teil widersprüchlich, zum Teil auch unvollständig. Die vorgeschlagenen Kompensationsmaßnahmen wirken ungeeignet.

3.     Es wurde kein überarbeitetes städtebauliches Konzept bereitgestellt und die im vorliegenden Bebauungsplan-Entwurf Grenzen lassen weiterhin eine aus Sicht der Initiative ungünstige Positionierung mit Riegelstellung zur Landschaft zu.

4.     Das von der Initiative angeregte Klimagutachten bestätigt die Sorgen der Initiative, dass es auf dem Butterberg durch eine Bebauung zur Aufheizung kommen werde. Die genauen Auswirkungen auf das Stadtzentrum und die angrenzenden Wohngebiete bleiben aber offen.

Im Detail zur Kritikpunk 1 / kurzfristige Prüfung der

Unterlagen:
Nicht einmal 14 Tage vor der wichtigen Sitzung hat die Verwaltung der Politik mehrere hundert Seiten an Gutachten und Untersuchungen vorgelegt, die sich mit den strittigsten Dingen der geplanten Butterbergbebauung auseinandersetzen.
Allein Umweltbericht, Artenschutzuntersuchungen, Landschaftspflegerischer Begleitplan, Wasserwirtschaftliches Konzept und das nachträglich in Auftrag gegeben Klimagutachten summieren sich auf über 340 Seiten. Aus den Dokumenten geht hervor, dass die Berichte im Februar, April und Juni der Verwaltung vorgelegt und erst jetzt, wenige Tage vor der Sitzung, vorgelegt wurden. Wie es in der Kürze der Zeit der Politik vor dem nächsten wichtigen Beschluss möglich sein soll, die Dokumente zu lesen, zu prüfen, zu bewerten und Fragen zu formulieren bzw. eigene Recherche zu betreiben, wird aus Sicht der Initiative als große Herausforderung gesehen, vielleicht auch als Überforderung oder mutmaßlich sogar als Taktik? Denn der Druck auf die Politik ist hoch, eventuell als Buhmann dazustehen, sollte eine Verzögerung der DLR Bebauung eintreten oder sogar gar nicht gebaut werden. Dennoch haben die Bürgerinnen und Bürger  unserer Meinung nach ein Recht auf sorgfältige Prüfung eines solchen Projekts. Und die braucht Zeit!

Zu Kritikpunkt 2 / Artenschutz:

Das Artenschutzgutachten der Gesellschaft für Umweltplanung und wissenschaftliche Beratung ist wie immer sehr professionell angelegt, zeigt aber am deutlichsten die Not der Flächenkompensation (Bereitstellung von Ausgleichsflächen) der Stadt Sankt Augustin. Da wird nach Auffassung der Initiative „alles“ getan, dass die wenigen zur Verfügung stehenden städtischen Flächen halbwegs den gesetzlichen Anforderungen entsprechen um als sogenannte CEF Fläche (vorgezogene Ausgleichmaßnahme) gelten zu können. Es wird zum Beispiel eine bestehende und von der Stadt schon lange angelegte Blühfläche mit einer kleinen Ergänzung als CEF Maßnahme (im Plan als CEF 6 betitelt) deklariert, obwohl die Fläche neben dem Spazierweg am Grünen C schon lange vorher ihre Funktion hatte. Fraglich aus Sicht der Initiative ist auch, wie die als CEF Flächen 8 bezeichneten Flächen die vorgeschriebenen Anforderungen erfüllen können, da die Flächen hochfrequentierte Wegen (Grünes C) angrenzen und laufend Störungen ausgesetzt sind.

Für eine weitere CEF Maßnahme (Anlage eines Ersatzgewässers, CEF 9) wurde ein denkbar ungünstiger Standort ausgewählt: die Fläche liegt östlich des Robinienwäldchens und ist die meiste Zeit des Tages beschattet und außerhalb des Amphibienkorridors Heidfeld/Butterberg/Missionarsgrube. Die Amphibien vom Butterberg sollen hier (hingeleitet) zwangsangesiedelt werden. Die Lage und Bodenstruktur entspricht nicht den Bedürfnissen der wärmeliebenden Arten. Gewässer müssen sich schnell erwärmen, damit die Kaulquappen sie verlassen können.

 Im Übrigen sind mehrere FFH IV, strenggeschützte und planungsrelevante Arten im Artenschutzgutachten erst gar nicht erwähnt und erfasst worden. Annahmen und Interpretationen in Bezug auf Avifauna und Herpetologie sind in Ihrer Darstellung zu hinterfragen Gegebenenfalls müssen Neueinschätzungen vorgenommen werden, die Auswirkungen auf das Plangebiet und den Bebauungszeitpunkt haben können. Auch das Kiebitz Habitat in direkter Nachbarschaft ist entgegen der Schlussfolgerung im Artenschutzgutachten mit einer Entfernung von 50-85 m planungsrelevant und Bedarf der gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsregelung mit Nachweis auf Funktionalität.

Im Artenschutzgutachten ist auf den ersten Blick jede Menge Ergänzungsbedarf. Dies wird zu einer Neubewertung und zu einer Überarbeitung führen.

Zu Kritikpunkt 3 / Bebauungsplan und Gebäudeformen:

In der aktuellen Beschlussvorlage legt die Verwaltung kein angepasstes städtebauliches Konzept vor. Es steht nun im Raum, ob die Baufelder im vorgelegten B-Plan Entwurf im Rahmen der Möglichkeiten weitestgehend frei gestaltet werden können.

Alleine die Hochgarage überragt mit möglichen 24 m Höhe alle anderen Gebäude bei weitem und wird nach Auffassung der Initiative am Ende genauso   als Fremdkörper zur freien Landschaft gesehen. Gerne hätte die Initiative die Aktualisierungen zum städtebaulichen Entwurf gesehen: zuletzt waren Finalisierungen angekündigt worden. Die jetzt gezeigten Bebauungsplanentwürfe lassen wie schon erwähnt, keinen Rückschluss auf Formen und Ausrichtungen der Gebäude zu. Am Ende stellt sich die Bebauung womöglich noch völlig anders dar als das, was vorher der Politik präsentiert wurde.

Zu Kritikpunkt 4 / Klimagutachten:

Die Initiative machte darauf aufmerksam, dass das Klimagutachten auf einer der Politik und in den Klimamodellen zugrunde gelegten vorgelegten Animation beruht und gravierende Änderungen zu einem anderen Ergebnis führen könnten. Die hohe Bebauung mit 4-5 Stockwerken zur freien Landschaft wurde von der Initiative schon sehr früh als zu hoch kritisiert und wird auch Artenschutzrechtlich noch eine Rolle spielen.

Die Initiative bedauert, dass das Klimagutachten zwar das zu bebauende Gebiet auf dem Butterberg-Areal betrachtet, jedoch die größeren Wirkungen auf das Stadtzentrum, das Umfeld der Kinderklinik und des Altenheims sowie des Wohngebiets im Zentrum-West nur am Rande tangiert. Im Gutachten ist
nachzulesen, dass es – wie von der Initiative befürchtet – sehr wohl zu einer zusätzlichen Erwärmung der Butterbergfläche kommen wird und auch Abkühlungen in Nächten verändert werden. Ob die vorgeschlagenen Kompensationsmaßnahmen wie Dachbegrünungen ausreichen werden, bleibt abzuwarten: das Konzept geht davon aus, dass alle Baukörper wie geplant errichtet werden. Welche Auswirkungen eine Teilbebauung mit mehrjährigen Verzögerungen oder womöglich Rückzug von Investoren zu erwarten wären, bleibt unberücksichtigt. Ebenfalls wird die Chance mit dem Klimagutachten Möglichkeiten zu simulieren, wie mit der neuen Bebauung und der Anlage von Gewässern ein Beitrag zur Kühlung des Zentrums geleistet werden kann, nach Auffassung der Initiative nicht behandelt
und genutzt!

 

Fazit der Initiative:
die Initiative wird die Fragen zu Klima, Bebauungsausmaß und besonders der Artenschutzprüfung weiter im Detail aufarbeiten. Eine erste Einschätzung konnten wir geben, für eine weitere Einschätzung der Lage, Möglichkeiten und Notwendigkeiten ist es angesichts der Kürze der Zeit, die durch die kurzfristige Vorlage der Gutachten und Fachberichte verursacht wurde, zu früh. Die Initiative glaubt aber nicht an Zufälle und sieht sich in der Kritik an der Kommunikation der Verwaltung zur Butterberg-Bebauung bestätigt. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik dieses Gebaren mitträgt und die Beschlüsse ohne Kritik oder Nachfragen durchwinken wird.

Insgesamt wirkt die Bebauung nach Ideen des alten Jahrtausends und Bauplänen aus dem Jahr 2020 im Jahr 2023 wie ein Anachronismus: ob eine derart großflächige Bebauung ausgerechnet in einer der nun nachweislich wertvollsten ökologischen Flächen der Grünen Mitte von Sankt Augustin zeitgemäß ist, darf aus Sicht der Initiative angezweifelt werden. Ein ökologisches Vorzeigeprojekt, gerade im Bereich Natur und Artenschutz sehen wir im Plangebiet nicht.

 

Das angekündigte Leuchtturmprojekt ist auf jeden Fall weiter entfernt als je zuvor! 

Butterbergbebauung aktuell ….

Sachstand zum geplanten Wissenschafts- und Gründerpark aus der Sicht der „Initiative für naturnahe und schonende Bebauung am Butterberg“. …. Beitrag vom 29.01.2023 

Nach wie vor ist es aus Sicht der Initiative für naturnahe und schonende Bebauung am Butterberg mühsam die Verwaltung und auch Teile der Politik in Richtung des ursprünglich propagierten ökologische Leuchtturmprojektes zu bewegen. Immerhin konnte durch unsere Initiative die Verwaltung bewegt werden, das längst überfällige mikroklimatische Gutachten erstellen zu lassen. Das wurde in einer Sitzung des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss bekannt gegeben.

Indes zeigt das nun vorgelegte wasserwirtschaftliche Konzept zwar wie gefordert, größere Wasserflächen im Plangebiet, allerdings ohne den Anschein eines durchdachten ökologischen Konzeptes. Zwar gibt es im Norden des Plangebiestes eine unverhofft und positiv zu wertende größere Wasserfläche, die vorher vorhandenen und für einige geschützten Arten relevanten Kleinstgewässer im Plangebiets sind allerdings allesamt verschwunden. Auch das für den Natur- und Artenschutz, das Landschaftsbild und den Erholungswert der Besucher geforderte große Seenareal inmitten des Plangebietes misst gerade mal 20 x 25 m! und wird laut Bericht des Konzeptvortragenden am Ende wahrscheinlich sogar kleiner ausfallen. Eine wesentlich größere Fläche im Kern des Plangebietes ist nach unserer Auffassung dann darstellbar, wenn man die entsprechenden Flächenanteile aus den geplanten Baufeldern der Versickerungen zu Verfügung stellt. Dann könnte auch der Bereich südlich der Allee wie in den bisherigen Planvorlagen dargestellt, als Gewässer genutzt werden. Dies würde auch unserer Forderung nach einer schonenden Bebauung zugunsten einer naturnahen und landschaftlich attraktiven Bebauung entgegenkommen. Die Rigolen vor dem Parkhaus halten wir für überflüssig!

Einen großen Eingriff in die Natur und das aktuelle Landschaftsbild

wird es gemäß Gutachten durch einen für die Entwässerung nötigen vorzunehmenden Höhenausgleich im Plangebiet geben. Unmengen von Erdmaterial müssen versetzt oder aufgefüllt werden. Eine ursprünglich angedachte weitgehende Annahme der natürlichen Topografie ist damit obsolet. Man wird den Butterberg nicht wiedererkennen!

Sehr zudenken gibt der Initiative die Vorgehensweise der Verwaltung gegenüber einem in Planung befindlichen großen Naturprojekt an der Grenze zum geplanten Wissenschaft und Gründerparks.  Mit einer Ordnungsverfügung wird aktuell von Stadtseite versucht dieses Naturprojekt zu verhindert, was dazu führt, dass die ganze von der Verwaltung angekündigte naturnahe Bebauung des Plangebietes „das Leuchtturmprojekt“ von uns in Frage gestellt werden muss! 

 

Folgende Fragen sind für uns weiterhin offen:

– Welche Art von Forschung der Mess- und Sensortechnik soll durchgeführt werden?
– Wird am Butterberg auch Rüstungsforschung betrieben?

Das Thema wurde im Rahmen einer Präsentation des DLR im Umwelt und Stadtentwicklungsausschuss zwar behandelt, jedoch blieben konkrete und gezielte Fragestellungen seitens der Politik aus.

Zum Beispiel die Frage: Hat sich das DLR eine Zivilklausel gegeben, also eine Verpflichtung, nur zu zivilen Zwecken zu forschen?

 

Gespannt kann man auf die Vorstellung des immer noch ausstehenden Artenschutzgutachtens sein:

Die Natur mit den hier vorkommenden geschützten Arten ist Bestandteil des Plangebietes und wird wegweisend für das weitere vorankommen der einzelnen Planungsabschnitte und/oder der Planung des Wissenschafts- und Gründerpark insgesamt sein!

Hier fehlt uns nach wie vor eine Antwort auf die Frage:

Wie will man trotz geschützter Vogel- und FFH-Arten (besonderer Schutzstatus), die andere Wohn- und Gewerbebauprojekte bereits verhindert haben, eine Bebauung am Butterberg ohne angemessene Anpassungsmaßnahmen im Baugebiet selbst, realisieren?

Diese Frage hat nach der Blockade des neuen randständig geplanten Naturprojektes eine neue Dynamik erhalten.

 

Stadt der Hitzerekorde ignoriert Warnungen 

Butterberg-Initiative fordert die Stadt erneut auf, Auswirkungen der Butterberg-Bebauung auf das Mikroklima im Zentrum untersuchen zu lassen…. dazu unserer Pressemeldung vom 21.07.2022

Meldung

Sankt Augustin. Im Zentrum von Sankt Augustin wird es immer heißer. 


Das bestätigen die Messungen des Deutschen Wetterdienstes und anderer, professioneller Wetterdienste. Am

18.07.2022 wurden zwischen 16 und 17 Uhr im Zentrum 37,0 Grad gemessen – einmal mehr hat die Stadtmitte damit einen NRW-Höchstwert gesetzt, vermeldete der WDR. Kein Novum,denn zuletzt war Sankt Augustin auch in diesem Jahr bereits mehrfach mit Temperatur-Höchstwerten des Landes in den Medien und hatte zuletzt sogar Bundes-Rekorde aufstellen können (siehe Auflistung am Ende der Pressemitteilung). Die Initiative für die naturnahe und schonende Bebauung des Butterbergs fordert die Stadt weiterhin eindringlich auf, die Folgen

der Bebauung für das Mikroklima im Zentrum untersuchen zu lassen. Bislang lehnt die Stadt

diese Untersuchung ab.

 

„Unser Stadtzentrum heizt sich offenbar schneller und stärker auf als das Umfeld und als andere Stadtzentren in ganz NRW. Es ist hier landes- und manchmal sogar bundesweit am heißesten – also dort, wo in den vergangenen Jahren Wohnraum geschaffen und auch Senioreneinrichtungen errichtet wurden und wo dies entsprechend der Vielzahl an Publikationen zur klimawandelgerechten Stadtentwicklung bei Vorliegen von Hitzeinseln nicht empfohlen wird. Ob und wie sich die Hitzeinsel im Stadtzentrum verändern wird, wenn

der Zentrumsrand zur Grünen Mitte bebaut wird, sollte man durch Experten untersuchen lassen“, sagt Thomas Heinemann, Sprecher der Initiative für die naturnahe und schonende Bebauung des Butterbergs: „Die Untersuchung ist im Moment aber weder von der Verwaltung noch der Politik beauftragt worden, vielleicht auch aufgrund der Risiken durch eventuelle Handlungsempfehlungen gar nicht erwünscht. Dabei hat es im Zentrum in der letzten Dekade viele Bauentwicklungen und Versiegelungen gegeben, der Grün- und Freiräume zum Opfer gefallen sind und die sich zunehmend auch Richtung Butterberg-Areal ausgedehnt haben. Mit der Butterberg-Bebauung sind neue Baukörper wie etwa das bis zu sieben Geschosse hohes Parkhaus, Bürogebäude und eine Versuchshalle geplant. Wir haben die Stadt daher frühzeitig im Rahmen der Bürgerbeteiligung im Jahr 2021 gebeten, zu prüfen, ob und wie eine Butterberg-Bebauung das Mikroklima im Stadtzentrum negativ oder

vielleicht auch positiv beeinflussen könnte.“ Baukörper speichern Hitze. Baukörper können aber auch bodennahe Winde zum Temperaturausgleich blockieren. Das alles ist seit Jahrzehnten bekannt, betont Thomas Heinemann: „Die Stadt lehnt diese Untersuchung derzeit mit Verweis auf Großraum-Untersuchungen für das Rheintal und das Siegtal weitestgehend ab.“ Dies hatte die Stadt im Rahmen der Abwägungen zur Bürgerbeteiligung mit Stand vom 7. Oktober 2021 dargelegt und unter anderem auf die angedachte Pflanzung

von Sträuchern und Bäumen nach der Butterberg-Bebauung sowie die Erstellung eines wasserwirtschaftlichen Konzeptes mit „Wasserflächen“ verwiesen, die „einen besonders hohen, kühlenden Effekt auf das Mikroklima im Plangebiet haben werden.“ Statt Wasserflächen sehen neuere Unterlagen aus dem Frühjahr 2022, wie berichtet, nur noch „Versickerungsmulden“ vor.

Im Ergebnis, so die Stadt mit Datum vom 07.10.2021, werde die Erstellung eines Klimagutachtens im Rahmen der weiteren Erarbeitung des Bebauungsplanes für nicht erforderlich gehalten. Dem Widerspricht die Initiative weiterhin und verweist auch auf den im November 2021 vorgestellten Bericht 255 zur „Messungen und Computersimulationen für eine klimaangepasste Stadtplanung: Klimawirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen in der Stadt Bonn“ des Deutschen Wetterdienstes. Darin wird die Untersuchung der stadtklimatischen

Veränderungen von Bonn und auch der Bonner Stadtränder bis hin zur Hangelarer Heide und den Butterberg thematisiert.

 

Die Initiative fordert daher, zumindest eine mikroklimatische Untersuchung für das Stadtzentrum inklusive Butterberg, Grüner Mitte und der Verbindung zur Hangelarer Heide vorzunehmen. Ähnliche Feststellungen zur Notwendigkeit mikroklimatischer Untersuchungen und zur klimawandelgerechten Bebauung im urbanen Raum sind auch in Publikationen des Weltklimarates, des Landes-Bauministeriums und der Fachverbände zu finden. „Mit einer Untersuchung würde die Stadt nicht nur allen internationalen und nationalen Rufen der Wissenschaft zur klimawandelgerechten Stadtentwicklung Sorge tragen und ihre Auffassung von einer Meinung zu einem Datenbasis aufwerten“, ergänzt Andreas Fey, Diplom-Biologeund Sprecher der Initiative. Fey verweist auch auf den Koalitionsvertrag der NRWLandesregierung von CDU und GRÜNE. Darin wurde die große Bedeutung der

Frischluftschneisen für Stadtzentren erkannt und als verbindliches Ziel festgeschrieben: „Wir wollen das Klimaanpassungsgesetz weiterentwickeln, den Schutz von Vorranggebieten wir Kalt- und Frischluftschneisen oder Freiräumen in Städten und Gemeinden werden wir erhöhen.“ (Quelle: Zeile 1520ff, Seite 32, Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen 2022- 20227 von CDU und GRÜNE).

 

Am 20. Juli 2022 hat zudem das Bundesbauministerium angekündigt, noch im laufenden Jahr 2022 ein Förderprogramm über 790 Millionen Euro aufzulegen, um Städte und Quartiere klima- und insbesondere hitzeresilient werden zu lassen. „Frischluftschneisen, Parks und Flüsse“, also Wasserflächen, gehörten dazu, so Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). Andreas Fey dazu: „Wir vermissen bislang ein klares Bekenntnis der Stadt und auch der Politik, sich für Frischluftschneisen, eine Mikroklimauntersuchung und vernünftige

Wasserflächen auf dem Butterberg einzusetzen. Die Sorge ist groß, dass wir zuerst ein kollektives Schulterzucken und dann, in ein paar Jahren, das große Jammern über weitere Hitzerekorde im Zentrum sehen werden. Daher warnen wir eindringlich davor, das Thema mit politischen Scheuklappen und investorenfreundlichem Desinteresse abzustrafen.“

 

Bebauung im Zentrum hat Bäume und Sträucher verschwinden lassen…

 

Bäume und Sträucher spenden nicht nur Schatten und Lebensräume: durch sogenannte Pflanzentranspiration tragen sie Wasser in die Atmosphäre. Zudem bietet das Blattwerk von Pflanzen eine große Oberfläche, auf der Tau und Regen verdunsten können. Wo Wasser verdunstet, wird der Atmosphäre Wärme entzogen. 2007 verschwanden die Bäume und Sträucher auf den sogenannten MI-Flächen zwischen Grantham-Allee und dem heutigen Technischen Rathaus großflächig. 2014 wurde das kleine Wäldchen zwischen Hochschule und Rhein-Sieg-Gymnasium für den Bau der StuHäuser planiert. 2015 wurde die mit Bäumen und Sträuchern zugewachsene Senke einer alten Kiesgrube -seit Jahrzehnten ein kleines und unberührtes Biotop – zwischen Rhein-Sieg- Gymnasium und Kinderklinik mit der Ronald McDonald-Oase eingeebnet. Im Jahr 2016 sind

die Bäume des alten RSG-Sportplatzes gefallen. Für die StuHäuser ist der Birkenwald gefallen. In 2018 und 2019 sind die Sträucher und Bäume entlang des früheren Schotterparkplatzes an der Rathausallee gefällt worden. Zudem ist geplant, das angrenzende Wäldchen zwischen dem Butterberg und dem Steyler-Kloster für den Bau einer Feuerwehrtechnischen Zentrale zu verkleinern.

 

Eine Stadt der Hitzerekorde

 

Am Dienstag, 18. September 2018, wurde an der Wetterstation auf dem Dach der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit 34,2°C um 16 Uhr ein neuer Hitzerekord aufgestellt (Quelle: DWD). An keinem anderen Ort Europas war es an diesem Tag so heiß wie in Sankt Augustin. Bereits am Dienstag, 07. August 2018 hatte die dortige Wetterstation mit 38,7°C den absoluten Hitzerekord für den bundesweit gemessenen Sommer 2018 erreicht (Quelle:https://www1.wdr.de/nachrichten/hitze-bilanz-nrw-100.html).

 

Am Mittwoch, 24. Juli 2019, wurde an gleicher Station mit 40,0°C ein weiterer Rekordaufgestellt, der am gleichen Nachmittag von der Station Geilenkirchen mit 40,5°C überholt und damit ein neuer Allzeit-Hitzerekord für Deutschland aufgestellt wurde. (Quelle:https://www.wetter.de/cms/hitzewelle-deutschland-40-5-grad-gemessen-neuerhitzerekord-in-geilenkirchen-4372237.html)

 

Bereits am 25. Juli 2019 wurde der neue Rekord der Stadt auf 41,2 Grad erhöht  (https://www1.wdr.de/nachrichten/wetter-sammlung-100.html)

 

Am Montag, dem 18. Juli 2019, war Sankt Augustin erneut heißester Ort des gesamten

Landes. (https://www.tagesschau.de/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-48991.html )

 

Sickergruben statt See? Allee-Fällungen für das „ökologische Leuchtturmprojekt?“


Wir haben Fragen und befürchten
„Täuschung und Desinformation“ – dazu unsere Pressemitteilung vom 01.07.2022:

Initiative für die naturnahe und schonende Bebauung des Butterbergs kritisiert die aus der Vorlage an den Naturschutzbeirat ersichtliche Fällung von Bäumen der geschützten Sumpfeichenallee sowie die Hinweise auf eine Nicht-Umsetzung der geplanten großen Gewässer.

Sankt Augustin. Einmal mehr sieht sich die Initiative für die naturnahe und schonende Bebauung des Butterbergs bestätigt, die Stadt wolle die Planungen am liebsten hinter den Kulissen schnell und diskret umsetzen, ohne dabei die selbstgesteckten Ziele der Bürgerbeteiligung und des Naturschutzes einzuhalten.
Anders ist es aus Sicht der Initiative nicht zu erklären, dass die Stadt trotz politischem Auftrag durch Beschluss und trotz scharfer Kritik in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung 27.10.2021 die geschützte Baumallee, im Volksmund aufgrund der vormals roten Pflastersteine auch „roter Weg“ genannt, zwischen der Arnold-Janssen-Straße und dem Weg zum Rhein-Sieg-Gymnasium in Teilen Fällen lassen will. „Seit dem 27. Oktober 2021 hat es keine weiteren öffentlichen Beratungen des zuständigen Ausschusses zu den strategischen Zielsetzungen und der Gestaltung des Bebauungsplans gegeben. Die Verwaltung hatte im Oktober 2021 mitgeteilt, die Allee sei ihr wichtig und die Pläne seien noch nicht in Stein gemeißelt“, sagt Thomas Heinemann einer der Sprecher der Initiative: „Es mehren sich die Sorgen, dass es sich dabei nur um Lippenbekenntnisse gehandelt haben könnte.“ Im Mai 2022 hat die Stadt beim Rhein-Sieg-Kreis als zuständige Untere Naturschutzbehörde beantragt, sieben bis elf Bäume der nach dem Landesnaturschutzgesetz geschützten Allee fällen zu wollen. Notwendig sei das, so begründet die Stadt im Mai, um eine Straße in das südliche Plangebiet bauen zu können – in ein Areal, in dem noch gar keine Baumaßnahmen oder konkreten Bauprojekte geplant sind und das am. 5. April 2022 durch die Teilung des Bebauungsplanes von der Politik aktiv aus der Planung ausgeklammert worden war.
Dem Antrag auf Fällung der Alleebäume hat die Stadt eine fachliche Untersuchung beigefügt, der auch die Kompensationsmaßnahmen aufführt: statt der gewachsenen Alleebäume, die beidseits von Grünstreifen flankiert und an Feldern gelegen sind, will die Stadt im Wissenschafts- und Gründerpark zwölf Straßenbäume pflanzen. „Eine Kompensation auf dem Papier mit bunten Farben, die in der Praxis weder den Charakter noch den Lebensraum einer geschützten Allee ersetzen kann“, kritisiert auch Andreas Fey.
Verärgert ist die Initiative aber vor allem über eine andere, eher unauffällig im Begleittext der Vorlage an den Naturschutzbeirat und offenbar weder der Politik noch der Öffentlichkeit bekannte Planänderung für den Butterberg: statt der angekündigten größeren, zusammenhängenden Wasserfläche, die die ursprünglich Pläne zeigen und die von Bürgermeister Prof. Dr. Max Leitterstorf auch im Juni 2021 öffentlich gelobt worden waren, sind nach den im Mai bekanntgewordenen Planunterlagen der Stadt nur noch „Versickerungsmulden“ übrig geblieben. Diese Versickerungsmulden sollen dazu dienen, das Niederschlagswasser von Dächern und Wegen zu versickern. Eine Teich- bzw. Seenanlage, die dauerhaft oder zumindest überwiegend Wasser führt, ist aus den Plänen und Schrifttum sang- und klanglos gestrichen worden.
„Im dem ganzen an den Naturschutzbeirat eingereichten Schrifttum findet sich kein einziges Wort, das eine naturnahe Ausrichtung des Bauvorhabens vermutet lässt. Was man aber findet sind mehrfach Wörter wie „repräsentativ“, „Prestige“ und „Image“. Leider nicht in Bezug auf eine naturnahe Bebauung!“ sagt Andreas Fey:

„Wo Wasser ist, ist Leben! Mit Ausnahme zweier geschützter, privater Teiche in der Grünen Mitte und eines privaten Seerosenteichs im Klostergarten gibt es weit und breit keinen Tümpel, keinen Teich, keinen Brunnen, keinen See. Rigolen und Versickerungsmulden sind weder für Amphibien noch für Vögel als Wasserquelle brauchbar. Es ist kein Wasser gewünscht, also auch kein Leben. Das irritiert, hatte Bürgermeister Max Leitterstorf doch noch im April 2021 in einer Pressemitteilung betont, «Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass der Forschungs- und Gründercampus auch beim Umweltschutz Maßstäbe setzt. » Diese Versickerungsmulden auf einem versickerungsfreudigen Boden eines alten Siegbetts mit Kies und Sand in den offiziellen Plänen der Stadtverwaltung als blaue Flächen einzuzeichnen, kann man durchaus als Täuschung und Desinformation von Politik und vor allem der Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange verstehen“.
Die Verwaltung behauptet zwar in einer Stellungnahme, in einem Gutachten Möglichkeiten erarbeitet zu lassen die Versickerungsmulden so baulich herzustellen, dass ein Teil des gesammelten Wassers als stehendes Gewässer dauerhaft sichtbar bleibt, doch das ist weit entfernt von der versprochenen und dargestellten Seenfläche. „Die „Natur“ braucht hier Planungssicherheit“ sagt Dipl.- Biologe Andreas Fey.
Die Initiative für die naturnahe und schonende Bebauung auf dem Butterberg wird die Vereinbarkeit der weiteren Planungen mit der Gemeindeordnung NRW, dem Baugesetzbuch, dem Landesnaturschutzgesetz und vor dem Hintergrund weiterer verwaltungsrechtlicher Fragen im Blick behalten. Es ist für die Initiative unbegreiflich, wie die Verwaltung, aber auch Teile der Politik die klaren Aufträge der Bürger und Träger öffentlicher Belange bisher behandeln werden. Es werden Warnungen, Wünsche zum Artenschutz und Hinweise zu Problemen ignoriert, Fragen etwa zur Art und zum Umfang der geplanten Versuche oder zu Auswirkungen auf das Stadtklima offengelassen.
Positiv sei zu vermerken, dass einige, die Gebäude selbst betreffenden Vorschläge der Initiative, bereits in der Planung der Verwaltung Berücksichtigung fanden. Man wünsche sich aber, mit der einmaligen Chance einer sogenannten „Win-win-Situation“, in Punkto Artenvielfalt und Artenschutz ein ganz klares und planerisch auch dargestelltes Bekenntnis zu einem einmaligem Naturraum inmitten der Bebauung, so die Initiative.

Folgende Fragen sind weiterhin offen:
– Welche Art von Forschung der Mess- und Sensortechnik soll durchgeführt werden?
– Wird am Butterberg auch Rüstungsforschung betrieben?
– Wie will man trotz geschützter Vogel- und FFH-Arten (besonderer Schutzstatus), die andere Wohn- und Gewerbebauprojekte bereits verhindert haben, eine Bebauung am Butterberg ohne angemessene Anpassungsmaßnahmen im Baugebiet selbst, realisieren?
– Wie wird man die Auswirkungen der Stark- und Extremregenprognosen berücksichtigen, ohne das Areal topografisch anzuheben, was wiederum die Gebäude, die man in der „Senke“ verschwinden lassen wollte, größer erscheinen lassen würde?
– Warum will die Stadt die Auswirkungen der Bebauung auf die Frischluftversorgung des Zentrums nicht zu untersuchen, obwohl das Zentrum mit Messstation auf dem Dach der Hochschule in jüngeren Hitzewellen mehrere Temperaturrekorde bundesweit gebrochen hatte und der Butterberg auch auf den Hitzeuntersuchungen des Deutschen Wetterdienstes für die Metropolregion Bonn erfasst worden war?
– Wurde juristisch geklärt, ob die Fällung der nach dem Landesnaturschutzgesetz geschützten Alleebäume allein für eine Erschließungsstraße verhältnismäßig ist, deren Nutzung zum jetzigen Zeitpunkt weder geplant noch absehbar oder notwendig ist?

Was bisher geschehen ist…

Sankt Augustins Stadtspitze hat verkündet: „Der Butterberg wird ein ökologisches Leuchtturmprojekt“ !

Die Kreuzkröte scheint davon noch nicht überzeugt zu sein und legt sicherheitshalber schon mal den Fallschirm an. Bereits bei Vorstellung der ersten Pläne zum zukünftigen Wissenschafts- und Gründerpark wurde von Naturschützern gefordert „zukunftsweisend und nachhaltig“ zu planen und die Aspekte des Natur- und Artenschutzes von Beginn an mit zu berücksichtigen. Hierzu gab es konkrete Vorschläge von Seiten der Naturschützer in Form einer alternativen Planung die später in der Offenlage seitens der Sankt Augustiner Bevölkerung breite Unterstützung fand.

In der von der Verwaltung dann vorgestellten Abwägungsplanung suchte man die zukunftsweisende naturnahe Leuchtturmvariante allerdings vergeblich. Es blieb bei den üblichen Architekten Emoji „Bäumchen – Wasser- Bäumchen“ die eine Planung gefällig aussehen lassen, aber Nachhaltigkeit und Ernsthaftigkeit einer naturnahen Ausrichtung bisher vermissen lassen.

Von politischer Seite kam in den Ausschusssitzungen für Umwelt und Stadtentwicklung hierzu bisher zu wenig Unterstützung – vielleicht auch der mangelnden Fachkompetenz innerhalb der Parteien geschuldet – um der Verwaltung eine klare Richtung zur mehr sichtbarem Naturschutz in der Planung mit auf den Weg geben Die vielen kleinen eingezeichneten Wasserflächen in der Mitte des Areals werden in Realität nicht da sein, weil klimatisch bedingt zu wenig Niederschlagswasser vorhanden sein wird oder es eben direkt versickert. Wenig zielführend ist da auch die Aussage einer Partei einer Folienverlegung eine Absage zu erteilen. Jeder Hausbau, auch die der Gebäude am Butterberg, jede Deponie und auch die in Sankt Augustin zukünftig anzulegenden naturnahen Ausgleichsgewässer kommen ohne diese Hilfsmaßnahme heute nicht mehr aus.

In der sich anschließenden Ratssitzung wurde seitens der Politik dann doch noch eindringlich auf die Berücksichtigung der verschiedenen Bürgereingaben hingewiesen. Eine noch stärkere Planungsberücksichtigung der naturnahen und dem Artenschutz gerecht werdenden Bürgervariante 3, eine schonende Übergangsbebauung mit entsprechender Ausrichtung der Gebäude in die freie Landschaft, eine Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Prüfung einer Zufahrt zur Hochgarage von der Arnold-Janssen-Straße aus, waren u.a. von der Politik gewünscht worden.

Positiv ist aus unserer Sicht die Verlegung der hohen Gebäude wie Versuchshalle und Hochgarage in südlich Richtung zur Arnold-Janssen-Straße sowie die geforderte Beibehaltung der Grünen C Wegstrecke im Norden.

Eindringlich fordern wir aber die Planung jetzt schon sichtbar mit den nötigen Maßnahmen für Artenschutz und Artenansiedlung zu versehen.Der von der Stadtspitze angekündigte große See in der Mitte des Areals sowie die trockenfallenden Tümpel im Norden als Habitat für die geschützte Kreuzkröte, sind auch deutlich als solche zu kennzeichnen und planerisch darzustellen

Eine Einladung der Natur zur Besiedlung des Wissenschafts- und Gründerparks durch eine Öffnung des bisher abschirmenden Bebauungsriegels im Norden sowie eine Anpassung der Gebäudehöhen würde das ganze abrunden und Vertrauen in die weitere Planung schaffen.

Erläuterungen:

Der neue Abwägungsentwurf der Stadt mit Blick von der Siegstraße aus Menden kommend auf den Butterberg. Die Stadt plant einen großen Gebäuderiegel als „Mauer“ zum Areal. Das fünfgeschossige Gebäude rechts im Bild soll am Butterberg-Kreisverkehr stehen.

Worum geht es hier?
Der Butterberg ist ein landschaftlich und ökologisch hochwertiger Freiraum zwischen dem Stadtzentrum und der Hangelarer Heide. Nicht nur für Spaziergänger und Radfahrer ist der Butterberg ein sehr beliebtes Ziel der Naherholung und Teil des Freiraumprojektes Grünes C: Aufgrund seiner ökologischen Vielfalt ist er ein hochwertiger Lebensraum für Insekten, geschützte Amphibien und Vögel.
Die Stadt will den Butterberg nun bebauen lassen.
Dazu hat sie – Stand Anfang August 2021 – zwei aus Sicht der Initiative wenig attraktive städtebauliche Entwürfe vorgelegt.

Die Art und Weise, wie aus der Sicht der Außenstehenden Teile der Politik und der Verwaltung dem wichtigsten Investor auf dem Butterberg einen roten Teppich durch die grüne Lunge der Stadt ausrollen, hat uns erschreckt und besorgt gemacht.

Warum sehen wir die städtischen Pläne für den Butterberg kritisch?
Für die Bebauung mit bis zu sieben Stockwerke hohen Gebäuden werden nicht nur landwirtschaftliche Flächen für immer verschwinden. Durch die Bebauung gehen Lebensräume von Tieren und Pflanzen verloren.
Und es müssen auch Teile des Freizeit- und Freiraumprojektes Grünen Cs verlagert und verkleinert werden.
Dabei ließe sich der Butterberg auch ohne allzu großen Verlust von Landschaft und zugleich ohne Verlust von Büroflächen bebauen: Dazu hat der Mendener Diplom-Biologe Andreas Fey einen naturnahen alternativen Entwurf (die Variante 3) der Politik und der Stadt vorgestellt.

Was ist in den vergangenen Monaten passiert?
Nach der Vorstellung der Pläne der Stadtverwaltung im Ausschuss des Rates, der üblicherweise kaum von Bürgerinnen und Bürgern besucht wird, haben wir über verschiedene Medienkanäle die Bürgerschaft über das Vorhaben und unsere Bedenken informiert.
Ende August und bis zum 20. September hatte die Stadt die formale „frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit“ gemäß Baugesetzbuch durchgeführt und bis kurz vor Ablauf der Frist, in der die Bürgerschaft die Pläne im Technischen Rathaus einsehen und/oder Anregungen und Kritik vortragen konnte, nur im Amtsblatt der Stadt informiert – welches ebenfalls kaum öffentliche Beachtung findet. Daher haben wir auch hier für die entsprechende Öffentlichkeit gesorgt.
Nach der Beteiligung hat die Stadt einen Abwägungsentwurf zu den bisherigen Plänen erstellt und – mal wieder für die Bürgerschaft nur schwer und eigentlich auch nur für Kenner einfach zu finden – im Ratsinformationssystem der Stadt zur Ansicht bereitgestellt. Am 27. Oktober wird der neue Entwurf für den Butterberg im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung beraten.


Auf dieser Seite werden wir die Informationen zum Butterberg bündeln und genau hinschauen, wie sich das schöne Areal in den nächsten Jahren (hoffentlich zum Guten und mit bestmöglicher Anpassung an die Landschaft) entwickelt.

Noch ist der Butterberg ein grünes und überwiegend landwirtschaftliches Areal. Demnächst soll er bebaut werden.